Meine RS Charas

Bradley Ryder

Bradley Ryder



Name: Bradley Ryder Cook
Rufname: Brad
Alter: 17

Aussehen: 
"Ich schätze, Sie kennen meinen Namen" 
Ein selbstgefälliges Grinsen. Jedem Anderen hätte ich es am Liebsten sofort aus dem Gesicht putzen wollen, aber an ihm fasznierte es mich irgendwie. Vielleicht was es das Funkeln, das plötzlich in die dunklen, fast schwarzen Augen trat. Sie wirkten nicht besonders groß oder auffallend in dem länglichen, runden Gesicht. Aber durch das Glänzen, wenn er lächelte, kamen sie irgendwie doch zur Geltung. Die kurze Aufmerksamkeit wurde ihnen jedoch wieder entrissen, als er sie leicht verengte, was ihm irgendwie ein leicht verruchtes Aussehen verlieh.
Passend dazu öffnete sich sein Mund um wenige Millimeter. Mir fiel auf, dass seine Lippen wirklich auffallend schön geformt waren.
Erst, als sich noch dazu kleine Fältchen auf seiner sonst so makellosen Haut bildeten, bemerkte ich, dass er wohl auf eine Antwort von mir wartete.
Also nickte ich zögernd. Irgendetwas an seiner Aura machte mich nervöser als ich es von mir gewöhnt war. Diese natürliche überhebliche Ausstrahlung konnte es eigentlich nicht sein. Ich hasste Menschen, die immer irgendwie bemüht waren, ihrem Gegenüber zeigen zu wollen, dass sie etwas besseres waren. Und Brad gehörte ohne Zweifel dazu.
Seine Mundwinkel zuckten leicht. Ein schiefes Lächeln auf seinen Lippen. Als ich seinen Mund ein zweites Mal betrachtete, bemerkte ich die kleine Einkerbung auf seinem Kinn. Kein Schönheitsmakel. Nur irgendwie...auffallend.
"Sprechen Sie es aus" Meinte er plötzlich gelassen. Dennoch zuckte ich beim Klang der samtigen Stimme zusammen. Doch ich folgte seiner Anweisung. "Bradley Ryder Cook. Star der Ryders. Unserer Footballmannschaft." 
Das schiefe Grinsen verschwand. Eine schnelle Kopfbewegung, um einen lästigen braunen Haarvorhang aus seiner rechten Gesichtshälfte zu schnippen. Meine Worte mussten eine Genugtuung für ihn gewesen sein.
Er erhob sich in einer fließenden Bewegung. Mir wurde bewusst, dass alles, was man über ihn sagte, der Wahrheit entsprach. Dieser Junge war ein Phänomen. Ohne ihn genauer zu kennen, zweifelte ich nichtmal seine berechnende Intelligenz an.
Er stützte sich mit einer Hand auf dem Schreibtisch ab und fischte mit der Anderen eine kleine Schachtel aus der Hosentasche. Durch die Last, die seine Arme trugen, spannten sich die Muskeln etwas an. Er hatte schöne Arme.
Er entnahm eine Zigarette aus der hervorgeholten Schachtel, steckte sie sich in den Mund und ließ die Schachtel dann achtlos auf dem Schreibtisch liegen, ohne mir auch etwas anzubieten. Ich rauchte sowieso nicht.
Während er mit dem Feuerzeug hantierte, um sich die Zigarette anzuzünden, rutschte sein schwarzes Shirt etwas nach oben und entblößte mehr als nur Ansätze eines Sixpacks, getönt in eine gesunde Hautfarbe.
Wie konnte er nur so ein Spitzensportler sein, obwohl er rauchte?
"Ich unterschreibe den Vertrag"
Erleichtert atmete ich auf. Wir brauchten ihn unbedingt für unsere Werbekampagne.




Die Geräusche kamen von überall. Kreischen der Frauen, laute Rufe von Männern, die Schlachtrufe der Trainer und Spieler bevor das Spiel losging, Tröten, Lautsprecheransagen, Musik. Alles vermischt zu einem dröhnenden Rauschen, das in den Ohren schmerzte und gleichzeitig für einen weiteren Ausstoß von Adrenalin sorgte.
Aus dem ganzen hebte sich nur der eigene Herzschlag hervor, dem es als Einziger gelang, die restlichen Geräusche verblassen zu lassen. Brad atmete tief durch.
Das Endspiel des Superbowls. Er war der Letzte, der das Feld betrat. Als Star. Als derjenige, der die ehemalige schwache Mannschaft so weit gebracht hatte. Die Aufstellung hatte er entwickelt, hatte sich jedes Spiel der Gegner angesehen, um ihre Schwächen an dem heutigen Tag auszunutzen. Alles lag in seinen Händen.
Dumpf erklangen die Rufe des gefüllten Stadions durch die dicken Wände des Spielerraumes unter den Tribünen. Lauter, schallender wurden sie, als sich die Tür plötzlich öffnete und Brad die Augen leicht zusammenkniff, weil ihm zwei riesige Scheinwerfer direkt ins Gesicht strahlten.
Er lockerte den Griff, mit dem er seinen Helm unter dem Arm trug, etwas. Seine Körperspannung war unter den breiten Schultern der Shoulderpads kaum zu sehen. Es beruhigte ihm, dass man ihm offensichtlich nicht ansah, wie nervös er war. Die Schweißperlen, die ihm auf der Stirn lagen und sein Gesicht zum Glänzen brachten, konnten ebenso den warmen Scheinwerfern zuzuschreiben sein.
Dabei war es nicht die Tatsache, im Mittelpunkt zu stehen, die Brad in diesen Zustand versetzte. Nicht die Angst, einen Fehler zu machen. Es bezog sich auf etwas, das im Vorfeld geschehen war...
    Die beiden Mannschaften standen bereits auf dem Feld.
Lautlos bestritt Brad seinen Weg auf seinen Platz, genoss die Blicke des Publikum, die Kameraeinstellung, die nur ihn erfasste.
Dann plötzlich ein Knall. Ein Schrei. Andere stimmten mit ein. Mehr Knalle. Explosionen. Feuer. Das Stadion in ein rotes Glühen getaucht. Schreie der Verzweiflung. Stimmen überschlugen sich. Funken entzündeten noch mehr kleinere Feuer. Die Musik war längst verklungen. Stattdessen laute Sirenen aus den noch funktionierenden Lautsprechern.
Jeder versuchte gleichzeitig, aus dem Gebäude zu stürmen, kaum einer konnte noch einen Überblick finden.
Brad war wie angewurzelt stehengeblieben.
Plötzlich spürte er einen Griff um seinen Arm. Man versuchte ihn, von der Stelle zu zerren. Brad blinzelte ein paar Mal, erkannte dann seinen Trainer - seinen Vater neben sich.
"Bradley!" schrie er und hatte erst dann die volle Aufmerksamkeit seines Sohnes. "Du musst verschwinden. Scharfschützen! Hier überall!"
Bradley hatte immer noch Probleme, ihm zu folgen. Abgelenkt von den panischen Schreien und den Menschenmassen, die wie Ameisen auseinanderstoben. Die nicht aufhörenden Explosionen.
Schließlich riss sein Vater ihn einfach mit. Gerade im richtigen Moment. Ein Schuss zuckte durch die Luft. Eigentlich für Brad bestimmt, streifte nur noch seine Wange.
Ein Attentat. Eigentlich nur für ihn bestimmt. Hunderte Menschen waren gestorben und er würde überleben.




Hintergrund:
Brads Leben begann augenscheinlich wie das eines typischen Kindes aus dem Waisenhaus. Nachts in der Babyklappe von einer anonymen Mutter abgegeben.
Früh zeigte sich eine höhere Intelligenz als die der anderen Kinder. Noch auffälliger aber: Sein besonderes sportliches Talent. Er musste den ganzen Tag sportlich beschäftigt sein, um sich nicht zu langweilen und war trotzdem am Abend nicht erschöpft. Auffallend stark, beängstigend schnell und mit schier unermesslicher Ausdauer.
Kein Wunder, dass der erste, der sein Augenmerk auf den Jungen lenkte, der Trainer einer Footballmannschaft auf dem absteigenden Ast war.
Alleinerziehend zog er den kleinen Brad auf, brachte ihm das Footballspielen bei, in dem er genauso viel Talent zeigte wie alles Andere. Die umfassenden Regeln, die vielen Spielzüge prägte sich der Kleine bereis in jungem Alter ein. Jede Jugendmannschaft, in der er spielte, führte er zum Sieg.
Der Medienrummel begann, als man ihn mit 16 Jahren als jüngsten Spieler in die erwachsenen Mannschaft aufnahm. Sein Vater veranlasste eine Umbenennung der Mannschaft in die "Ryders". Nach seinem Sohn. Daher bereits wusste, dass er diese Mannschaft ebenfalls den Sieg bringen würde. Binnen einen Jahres schafften die Ryders es, einer der besten Footballmannschaften zu werden.
Immer wieder wurden Dopingtests veranlasst. Doch niemals etwas gefunden. Wer konnte schon ahnen, dass die Manipulatione bereits in Brads Genen angefangen hatte?
Gleichzeitig waren diese Tests und die Fixiertheit der Medien gefährlich für das Projekt, das eigentlich hinter Brads Fähigkeiten stand.
Das leuchtete auch einer gewissen Mrs. Serman ein, die seiner Mutter zwar bereits das Leben genommen hatte, nun jedoch auch Angst bekam, man könne der Genmanipulation auf die Spur kommen.
Ein direktes Attentat, das nur Brad galt? Zu auffällig. Die Zerstörung eines ganzen Stadions bei einem so wichtigen Ereignis wie dem Superbowl? Schon besser.
Doch Brad überlebte. Sein Vater beschloss jedoch, mit ihm fortzugehen, aus Angst, weitere Attentate würden folgen.