Meine RS Charas

Chandley Patton

Chandley



Name: Chandley Patton MacKenzie
Alter: 17
Geburtstag: 15. März
Sternzeichen: Fische
Herkunft: Payne Springs, Henderson County, Texas, U.S.

"Let me go
I don't wanna be your hero
I don't wanna be a big man
I just wanna fight with everyone else"
(Hero - Family Of The Year)

Rasse: Werwolf
Größe: 1,76m
Haarfarbe: Blond, mit minimalem Rotstich
Augenfarbe: blau
Pack: Dakabi Pack

"It's time to begin, isn't it?
I get a little bit bigger but then I'll admit
I'm just the same as I was
Now, don't you understand?
That I'm never changing who I am"
(It's Time - Imagine Dragons)


Aussehen:
"Toy story 2 war okay", ein ungewöhnlich harmloser Schriftzug, auf den einmal weiß gewesenen Fliesen der Schultoilette. Der schwarze, ausgewaschene Edding war jedoch ebenso verschmiert wie die zahlreichen Portraits des männlichen Geschlechts. Fünf feingliedrige Finger zerdrückten ein zerfetztes dunkelgraues Papiertuch, bereits halb zerfallen, weil es in Wasser und Seife getränkt war und bereits zu lange in dem warmen Griff des Jungen festgehalten wurde. Nur kaum sichtbar schwarze Spuren zeichneten sich auf dem Papier ab, rannen in dunklen Tränen seine Hand hinab und hinterließen helle Spuren auf seinen Armen, auf denen die blonden Haare glänzten.
Aber ein Papiertuch und ein bisschen Handseife reichten lange nicht aus, um die Worte von den Wänden zu wischen. Auch eine Portion purer Alkohol und Stahlwolle hätten lediglich die Wand gesäubert, aber nicht das, was sich schon lange in seinen Kopf gebrannt hatte und tagtäglich aus den Mündern der gesamten Schülerschaft getragen wurde.
Chandley MacKenzie is a faggot.

Mit viel zu großer Wucht schleuderte er das verklumpte Stück Papier in die Ecke und stützte sich mit beiden Händen auf dem verdreckten Waschbecken ab. Für einen Moment sah man nichts weiter als die leicht gewellten Haare, um dessen Färbung man gut streiten konnte. Hellbraun oder Dunkelblond? Eine Mischung aus Beidem und eine Frage des Lichts, in dem sie beleuchtet wurden.
Ein leises Schluchzen ließ seinen Körper erzittern, kurz bevor er langsam aufsah und sich selbst im Spiegel betrachtete. Er hatte es nie öffentlich gesagt, aber Gerüchte basierten ausnahmsweise auf der Wahrheit und verbreiteten sich wie gewohnt wie ein Lauffeuer. Er hatte nicht mehr entkommen können und vielleicht sah man es ihm ja auch schlicht und einfach an.
Hatte er etwas feminines an sich? Die blasse Haut war es jedenfalls nicht. Die sehr roten Lippen im Kontrast vielleicht. Und dessen geschwungene Form. Die blaugrauen Augen waren nun deutlich von Tränen gerötet und wirkten dadurch wahrscheinlich noch weiblicher. Denn Männer weinten nicht.
Verzweifelt schloss er die Augen, bevor ein weiteres Schluchzen seinen Körper erschütterte und er die Augen mit beiden Händen zudeckte. Er senkte den Blick, ließ die Hände fallen und sah unweigerlich an sich herab. Er war nicht der einzige Junge an dieser Schule, der weder das Bedürfnis, noch das Talent hatte, irgendeine Art von Muskeln aufzubauen. Niemand war stolz darauf, schmächtig zu sein, aber die Meisten konnten nichts dagegen tun. Und niemand konnte wissen, dass es Chandley eigentlich so gefiel. Selbst dann, wenn es sich nicht für einen Werwolf gehörte. Aber zumindest davon wusste niemand...und dieses Geheimnis war ihm letztendlich wichtiger als seine Sexualität...




"I told you to be patient
I told you to be fine
I told you to be balanced
I told you to be kind"
(Skinny Love - Birdy)

"Chandley! Du sagst mir jetzt sofort, was das ist!" Die Stimme seiner Großmutter war deutlich erhoben, aber unter dem lauten Ton, der schnell als wütend angenommen werden konnte, schwang eine Panik mit, die nur von einer mütterlichen Bezugsperson kommen konnte.
Das Gesicht des angesprochenen Jungen war nicht das eines Teenagers, dem man gerade sein Fehlverhalten vorhielt. Vielmehr das eines kleinen Kindes, das sich seines Fehltrittes gar nicht bewusst war und sich nun in Grund und Boden schämte. Wenn es eine Person gab, die er nicht unnötig verletzten oder in Angst und Sorge versetzen wollte, dann war es seine Großmutter. Er kam jedoch nicht zu einer Rechtfertigung, die er sowieso nur hätte hervortstottern können, denn Lügen gehörte so gar nicht zu seinen Stärken. Viel mehr zu seinen Schwächen. Und selbst da zu der unteresten Kategorie.
"Dein Großvater und ich zahlen eine Menge, um dir deine Bildung an einer Privatschule zu ermöglichen und du erscheinst wiederholt nicht zum Unterricht?"
Chandley senkte den Blick wie auf Kommando. So ausgesprochen und vollkommen missverstanden klang es tatsächlich undankbar und das hatte er niemals beabsichtigt. Auf der einen Seite war eine Privatschule das beste, was ihm hatte passieren können. Eine streng religiöse Schule war aber niemals sein Wunsch gewesen und es schien, als wäre man in diesen Kreisen noch rücksichtsloser, wenn jemand gegen die eigenen Ideale verstieß.
"Ich habe mich nicht wohl gefühlt..." Es brauchte keine weise, alte Frau, die nicht auf den Kopf gefallen war, um seine Lüge schon nach dem ersten Laut zu enttarnen. Sichtlich enttäuscht sank sie auf den alten Blümchensessel direkt hinter ihr. Mit Daumen und Zeigefinger massierte sie sich die faltige Stirn und Chandley wusste, dass es jetzt an der Zeit war, ihr die Wahrheit zu sagen, aber er biss sich schnell genug auf die roten Lippen, um keinen vorschnellen Fehler zu begehen. Nach längerem Überlegen und Schweigen sank er schließlich vor seiner Großmutter auf die Knie und nahm ihre Hände zittrig.
"Ich möchte meinen Abschluss machen" begann er vorsichtig und, als sich ihre grauen Augen auf ihn richteten, wurden sie sofort weich. Sie hatte niemals die Art von Großmutter sein können, die ihrem Enkelsohn all das gibt, was seine Eltern ihm verweigerten, denn seine Eltern hatten sein erstes Lebensjahr nicht überlebt. Aber dennoch schaffte sie die Balance der warmherzigen, Kekse backenden Großmutter und der Ersatzmutter, die manchmal eben keine andere Wahl hatte, als die nötige Strenge zu zeigen.
"...aber ich kann ihn nicht an dieser Schule machen. Ich bin dort nicht willkommen...weil..." Er hielt mitten im Satz inne, als er spürte, wie man seine Hände sanft drückte und er mit wässrigen Augen aufsah.
"Chandley..." begann sie mit warmer Stimme. "...ich mag vielleicht von der alten Schule sein und vielleicht bin ich auch nicht mehr so schnell auf den Beinen, aber ich bin noch lange nicht blind" Ein herzliches Lachen folgte und in jeder anderen Situation hätte Chandley miteingestimmt. Niemandem in dieser kleinen Familie war es erlaubt, lange traurig oder böse aufeinander zu sein. Und niemandem war es überhaupt möglich. Das war immer die oberste Regel gewesen und hatte Chandleys Charakter seit jeher beeinflusst und ihm die Stärke gegeben, nur dann zu weinen, wenn er alleine war.
"Ich habe vor ein paar Tagen mit deiner Tante gesprochen" fuhr sie fort. "Nicht in diesem Zusammenhang" stellte sie gleich darauf klar und Chandley kam langsam wieder auf die Beine, um sich auf den Sessel ihr gegenüber zu setzen. "Deiner Cousine scheint es in New York wirklich gut zu gehen...vielleicht kannst du dein letztes Jahr an der High School dort verbringen. Es gibt außerdem ein großes Pack dort..." Chandley schluckte kurz. Er hatte noch nie in einem Pack gelebt, weil es hier unten in Texas nur mehrere kleinere Packs gab und er irgendwann Angst hatte, dass er nicht dazugehörte. Obwohl er wissen müsste, dass Werwölfe immer Werwölfe waren und ihr Verhalten zueinander in ihrem Blut floss.
"Gerade du brauchst diese Erfahrung"
Vielleicht hatte sie recht...vielleicht sollte er gehen. Es konnte nicht schlimmer werden. Und wenn man das Gefühl hatte, ganz unten angekommen zu sein, dann gab es nur noch eine Richtung, in die man gehen konnte: nach oben. Optimismus war eine weitere, wichtige Lektion, die seine Großeltern niemals ausgelassen hatten.