Meine RS Charas

Nicholas Hunter

Nicholas Hunter



Name: 
Nicholas Hunter King
Rufname: Nick
Alter: 23
Geburtstag: 30. Mai
Sternzeichen: Zwilling
Herkunft: Brisbane, Queensland, Australien

"Start spreading the news
I'm leaving today
I want to be a part of it
New York, New York"



Rasse: Werwolf
Größe: 1,87m
Haarfarbe: Dunkelblond
Augenfarbe: Braun
Pack: Kuna Pack




"These vagabond shoes
they are longing to stray
right through the very heart of it
New York, New York"


Aussehen:

Blondes Haar. Heller noch als meins. Trotzdem stellenweise von dunkleren, hellbraunen Strähnen durchzogen. Vielleicht eine Art Straßenköterblond. Und sei es nur, weil über- und untereinander liegende, gewellte Haare alleine ihrer ungekämmten Struktur wegen an das verfilzte Fell eines streunenden Hundes erinnerten.
Und genauso starrten mich die großen, braunen Augen meines älteren Bruders an. Wie den Hund, den man versehentlich draußen im Regen hatte stehen lassen und, der sich trotzdem irgendwie selbst die Schuld dafür gab. Ich unterdrückte den Drang, meine Arme um seine schlanke, aber sichtbar muskulöse Brust zu schlingen und ihn so wie er war an mich zu drücken. Nicht tatsächlich durchnässt, aber wahrscheinlich schon sehr bald von immenser Enttäuschung getränkt. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen würde.
Dabei war ich bisher immer diejenige gewesen, die eine stärkende Umarmung nötig gehabt hatte. Und er der perfekte große Bruder, der meinen Bedürfnissen nachgekommen war, ohne dazu aufgefordert werden zu müssen.
In einer Hand hielt er zwei Tickets. Falls ich sie innerhalb der letzten Minute, in der er gespannt auf eine Antwort von mir gewartet hatte, bereits vergessen haben sollte, fuchtelte er ein zweites Mal demonstrativ mit den Flugtickets vor meinen Augen.
Ein breites Grinsen war auf seinen vollen Lippen erstarrt. Lachfältchen, kleine Grübchen und das ungetrübte Funkeln in seinen vollmilchschokoladenbraunen Augen bewiesen dessen Echtheit. Wie sollte ich ihm seine Bitte ausschlagen?
Weil ich seinem Hundeblick nicht mehr stand halten konnte, starrte ich auf die Tickets, die er mir augenscheinlich so breitwillig angeboten hatte. ‚New York’ stand darauf, in dicken Druckbuchstaben geschrieben, und hinter dem Zielort stand so viel mehr, als der Traum eines jeden ewigen Weltenbummlers. Das war Nick auch gar nicht. Er liebte Australien, die brennende Sonne, den blauen Himmel und die unruhigen Wellen, die besser zum Surfen nicht hätten sein können. Das Land wollte Nick nicht verlassen. Nur sein altes Leben. Wieso also New York?
„Nicholas…“ Er erkannte den Tonfall und die Benutzung seines vollen Namens und ließ die Tickets um wenige Zentimeter sinken. „…ich kann nicht mitkommen“ Da. Ich hatte es gesagt. Und er würde damit leben müssen. Bevor er mir die Worte mit irgendeinem dummen Witz abschnitt, streckte ich die Hand nach ihm aus, ließ sie sachte auf seiner Wange nieder und spürte, wie die mittlerweile viel zu lang gewordenen Bartstoppeln meine Handfläche kitzelten. Viel weicher, als ich erwartet hätte.
„Ich habe jetzt eine Verpflichtung. Ich kann nicht einfach so verschwinden…“
Für einen Moment blieb er still. Länger, als er es sonst war. Seine schmalen Augenbrauen waren leicht nach innen gebeugt, als sich seine Stirn in kaum merkliche Falten legte. Das Grinsen ging nicht lange verloren, denn im nächsten Moment lachte er schon wieder. „Ich hab dir doch gesagt, dass dir dieser ganze Alpha Kram nicht zu Kopf steigen soll“ mahnte er mich lachend, während er mir liebevoll in die Wangen kniff.
Ich konnte nicht anders, als über die heitere Natur meines Bruders zu kichern und zog ihn ganz automatisch in eine feste Umarmung. „Heißt das, du wirst alleine gehen?“ murmelte ich tief in seine schützende Brust. Ich spürte, wie seine Brust vor Lachen bebte und schloss die Augen, weil ich die Antwort bereits kannte.
„Ich will mir die Stadt zumindest mal angucken. Die Packs sollen noch größer sein, als unseres. Das will ich einfach mit eigenen Augen sehen…vielleicht werde ich dann ja auch endlich sesshaft“ Ich lachte über die Absurdität dieses Gedankens und stieß ihn spielerisch von mir.
„Dir sind hier wohl nur die Frauen ausgegangen, hm?“ neckte ich ihn und wurde daraufhin mit einer erbarmungslosen Kitzelattacke bestraft.




"I want to wake up in that city
that doesn't sleep.
And find I'm king of the hill
top of the heap"

Charakter:

Vertraue Nick als Mensch und du wirst in dem Moment auf die Schnauze fallen, in dem du nicht zu seiner Familie oder seinem etablierten Freundeskreis gehörst.
Vertraue Nick einfache häusliche Aufgaben an und er wird keinen Finger rühren, die Anweisungen wahrscheinlich schon in dem Moment wieder vergessen haben, in dem das letzte Wort verklungen ist.
Vertraue Nick eine große, weltverändernde Aufgabe an und du kannst dir dein eigenes Grab schaufeln, während er lachend dabei zusieht.  
Verantwortung ist ein Fremdwort, das man leider nicht essen kann und dessen Bedeutung er wahrscheinlich eigenhändig im Lexikon durchgestrichen hat. Daneben in schiefer Handschrift vielleicht noch „lass es sein und mach mir lieber ein Sandwich“ gekritzelt hat.
Respektlosigkeit ist nicht Teil seines Lebensstils. Kann es gar nicht. Wo er doch der älteste Sohn des Alphas ist. Er verhält sich Autoritäten gegenüber entsprechend, wie man es von ihm erwartet. Wie es ihm schon als kleiner Junge beigebracht wurde. Einfach aus Gewohnheit. Weil es einfacher ist. Nicht aus Überzeugung. Denn im Grunde genommen könnte ihm das ganze Spektakel und Gehabe nicht egaler sein.
Gekonnt balanciert er sich seinen Weg zwischen allen Fettnäpfchen hindurch und sollte er doch mal ausrutschen, weiß er die Wogen mit seinem Charme wieder zu glätten.
Die Worte, die seine Lippen verlassen, werden viel zu häufig als Flirt missinterpretiert und ehe er tatsächlich die Muße hat, sein Gegenüber zu berichtigen, ist es meist schon zu spät. Außerdem hat er doch viel zu viel Spaß daran. Wenn er es aber tatsächlich ernst meinen würde, dann würde er schon dafür sorgen, dass es unmissverständlich klar wird.
Dass besonders Frauen sein spielerisches necken missverstehen, wird ihm meist erst am nächsten Morgen zum Verhängnis, wenn er besagte Frau wieder loswerden müssen. Aber so weit denkt er erst gar nicht. Der nächste Tag ist doch noch solange entfernt. Für diejenigen, die ihr Leben voll auskosten.
Jede Sportart (auch die im Bett), jeden Nachtclub, jeden Stimmungsaufheller – es gibt nichts, das Nick nicht schon ausprobiert hat. Kein Wunder, dass ihm keine Zeit für etwas so Belangloses wie Verantwortung bleibt.
Kein Wunder, dass ihn der Posten des Alphawolfes niemals interessiert hat. Bis er ihm genommen wurde.


 


"My little town blues
They are melting away
I'm gonna make a brand new start of it
In old New York"


Hintergrund:

„Aber du wolltest doch nie Alpha werden“ Meine Stimme war anklagend und auf der Schwelle, sich zu überschlagen. All die Jahre hatte ich meinem Bruder immer zur Seite gestanden, ihm Verständnis für respektlose und frauenverachtende Bettgeschichten gezeigt, ihm dabei geholfen, die Spuren einer eskalierten Hausparty auf unsere Kosten zu verbergen und auch noch den Kuppler gespielt, wenn er am nächsten Tag schon wieder auf Brautschau war. Einfach nur, weil man sich seine Verwandtschaft nicht aussuchen konnte und die Toleranzgrenze daher erheblich größer war. Als Freundin hätte ich ihn schon längst verstoßen. Als seine Schwester blieben mir nur halbherzige Moralpredigten und die Schwäche, dass ich seinem Lächeln und seinen blöden Sprüchen immer wieder verfallen würde.
Vor circa fünf Minuten hatte es ein festliches Abendessen zu meinem 21. Geburtstag gegeben und das Geschenk, das mein Vater spontan für mich vorbereitet hatte, kam wohl für niemanden so überraschend wie für Nick. Obwohl er zwei Jahre älter war, sollte mein älterer Bruder vom Thron gestoßen werden. Stattdessen wurde ich erster Anwärter zum Alpha.
Rivalität hatte es zwischen Nick und mir nie gegeben. Und auch in diesem Augenblick hatte er ein stolzes Lächeln für mich übrig gehabt. Dazu einen obligatorischen Spruch abgelassen und sich dann entschuldigt, er müsse mal eben kurz verschwinden. Aus reinem Bauchgefühl heraus, war ich ihm nachgerannt und hatte damit etwas ausgelöst, was so selten zwischen uns geschah: Einen Streit.
„Ich will es auch immer noch nicht“ fuhr er zurück und warf seine Hände resigniert in die Höhe, als verstehe ich nicht, wieso ich die Problematik hier nicht nachvollziehen konnte.
„Was zur Hölle ist dann dein gottverdammtes Problem?!“ Ich blickte ihn düster an, versuchte energisch und konsequent zu bleiben, aber in dem Moment brach Nick schon längst wieder in ein Lachen aus.
„Du bist süß, wenn du fluchst“
Meine Hände bebten und es kribbelte mir nur so in den Handflächen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Aber das hätte ihn wahrscheinlich nur noch mehr amüsiert. Es wäre schließlich lange nicht die erste Ohrfeige seines Lebens.
„Es ist nur…“ Er wurde plötzlich wieder ernst, senkte den Blick, während er sich den Hinterkopf rieb. Kurz darauf blickte er mir wieder direkt in die Augen. „…das heißt nicht, dass ich nicht gerne die Wahl gehabt hätte. Ich bin kein Fan von gelben Gummibärchen, aber wenn du mir eine handvoll Gummibärchen anbietest…dann will ich alle Sorten dabei haben. Denn vielleicht…ganz vielleicht…wache ich ja eines Morgens auf und habe furchtbar Lust auf gelbe Gummibärchen“
Ich konnte gar nicht mehr anders, als über seine Metapher zu schmunzeln. Immerhin verstand ich ihn jetzt. Und vielleicht tat es mir sogar ein klein wenig Leid. Wenn ich nicht wie jeder Andere in der Familie gewusst hätte, dass sich Nick niemals als Alpha eignen würde. Aber niemand sprach diese Anschuldigung laut aus. Denn dann wäre sie zu einer Herausforderung geworden. Und die schlug Nick nun mal nicht ab.
„Und bist du eines Morgens aufgewacht?“ fragte ich, den Kopf ernsthaft neugierig schief gelegt.
Er lachte und schüttelte heftig den Kopf. „Natürlich nicht. Noch nicht. Und ich zweifle nicht daran, dass du eine wunderbare Alphawölfin abgeben wirst. Aber ich hatte eine andere Eingebung: Ich muss hier weg“
Ich runzelte die Stirn, konnte mir Nick nicht alleine in der großen weiten Welt vorstellen. Er konnte doch nicht mal seine eigenen Hemden bügeln. „Und wohin?“
Er zuckte mit den Schultern. „Dahin, wo es hübsche Wölfinnen gibt“

"If I can make it there
I'll make it anywhere
It's up to you
New York, New York"
(New York, New York - Frank Sinatra)