Meine RS Charas

Colette Marguerite

Colette Marguerite




Name:
Colette Marguerite de Rochechouart  
Alter: 120

Alter zum Zeitpunkt der Verwandlung: 32
Geburtstag: 06.08.1881
Sternzeichen: Löwe
Herkunft: Palais-Bourbon, Paris, Frankreich


"Cruella de vil, Cruella de vil
If she doesn't scare you
no evil thing will"


Rasse: Vampir
Größe: 1,82
Haarfarbe: Wasserstoffblond
Augenfarbe: Grün

"The curl of her lips
The ice in her stare
All innocent children
had better beware

She's like a spider waiting for the kill
Look out for Cruella de vil"




Conard! Ich wollte sie lebendig!“ Der weiche Akzent, auch nach Jahren noch Aushängeschild der stolzen Herkunft, die einst hatte die Welt erobern sollen, tief verankert in der rauchigen, tiefen Stimme, nahm ihrem Tonfall nicht an Schärfe. Das Brüllen einer Löwin, die ihre Opfer längst in die Enge getrieben hatte. „Was genau soll ich hiermit anfangen?“ Die Pfennigabsätze ihrer Schuhe klackerten auf dem Betonboden der alten Lagerhalle wie geschärfte Krallen. Nur ganz leicht ging sie in die Knie, bekam die Köpfe der beiden leblosen Körper jeweils mit links und rechts bei den Haaren zu fassen und hob demonstrativ an. „Hätte ich mir eine Lederjacke anfertigen lassen wollen, hätte ich eure Haut genommen“ erklärte sie, die Stimme wieder ruhig, gefährlich, während sie die Köpfe ihrer Opfer wieder lautlos zu Boden fallen ließ.
„Seht ihr das hier?“ Sie schaute nicht auf den Boden, als sie elegant gezielt zwischen verdrehten Gliedmaßen der Leichen stolzierte. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt der cremefarbenen Stola, die sich um ihren schmalen, schlanken Oberkörper schmiegte, die blasse Haut ihrer Schultern frei ließ, solange sie anderweitig Schutz vor der Sonne suchen konnte. Die einzelnen Haare des Pelzes kitzelte ihr Kinn und sie schloss genießerisch die Augen, ließ die Wärme und Weiche des Felles auf sich wirken, spürte noch, wie das Blut darunter einst pulsiert hatte, die Muskeln darunter angespannt. Zum Zeitpunkt seines Todes.
„César Renaud de Chasseur“ Sie ließ das Ende der Stola nur langsam aus ihren Händen gleiten. „Alpha des französischen Pridem Pack. Irgendwann in den 40er, 50er Jahren“ Eine flüchtige Handbewegung, die ihr Gegenüber zusammenzucken ließ. „Unwichtige Details. Er war mein erster Alpha. Bis heute einer meiner größten Fänge. Zwei Stolen habe ich aus ihm machen können, so groß ist er gewesen“ Sie lächelte, kühl distanziert in Erinnerung schwelgend. „Er hat sich bis zum letzten Atemzug gewehrt. So viel Stolz in einem Wesen, das so abhängig von der Gesellschaft seiner Art ist. Lächerlich. Aber sein Fell…sein Fell war langweilig. Cremefarben…schmutziges Weiß. Wie oft hat man das schon gesehen?“ Sie täuschte ein gekünsteltes Gähnen vor. Dann stand sie plötzlich direkt vor Collin Bennet, ihrem ersten Handlanger, dass sich ihre kalten, blutleeren Nasenspitzen beinahe berührten. „Wisst ihr, wie das Fell dieser beiden Köter aussah?!“ Ihre Finger wickelten sich um seine Kehle. „Wie die Schale einer frisch gefallenen Kastanie. Rotbraun. Die Farbe von getrocknetem Blut“ Unnachgiebig bohrten sich die Finger in die Porzellanhaut, zwangen Collin Bennet, seinen Blick auf die toten Werwölfe zu richten. „Weißt du, wie lange ich nach Wölfen mit so einer Färbung gesucht habe?“
Collin Bennet würgte. Er brauchte keine Luft zum Atmen, aber der Druck auf seinen Kehlkopf weckte längst verblichene Reflexe. Das Geräusch von reißenden Muskeln und Sehnen zerschnitt die Luft, hallte noch lange von den kahlen Wänden der Lagerhalle wider. Mit ihren selbst geschliffenen Krallen hatte sie ihm die Kehle aus dem Hals gerissen. Collin Bennet ging gurgelnd zu Boden. Dahinter stand Jonathan King und zitterte bereits.
„Werwölfe müssen lebendig gehäutet werden“ erklärte sie ihm. „Solange sie ihren Pelz noch tragen“ Sie schmunzelte, zog sich einen Zigarettenhalter samt Inhalt aus der Innentasche und wirbelte das Accessoire zwischen ihren langen, schlanken Finger. Das eine Relikt, das sie sich aus ihrem bitterlichen Leben als Mensch bewahrt hatte.
„Schaff mir den Dreck aus den Augen“ befahl sie, brauchte die Stimme für eine einfache Order wie diese nicht zu erheben, damit Jonathan längst auf dem Sprung war, die Leichen wegzuschaffen. „Dann fahr meinen Wagen vor. Unser Flieger nach New York geht noch heute Nacht. Ich hab ein paar einzigartige Pelze gefunden…“

"This vampire bat
this inhuman beast.
She ought to be locked up
and never released.
The world was such a wholesome place until
Cruella, Cruella de Vil"
 




Oh Colette,
meine kleine Colette.
Mit einem Gesicht wie deinem
gehören die Straßen gepflastert.

Zittrige Hände, schwitzig und unbeholfen. Der Stift so befremdlich zwischen ihren kalten Fingern. Ein paar Bewegungen, sinnloses Gekrakel, tiefe Furchen in dem weißen Papier. Das Autogramm, das sie schon seit Jahren geübt und perfektioniert hat. Die Menschen sollen ihre Seele für ein paar bedeutungslose, schwungvolle Linien verkaufen wollen. Plötzlich ist sie sich unsicher. Ein Vertrag, ein paar Buchstaben, die alles verändern sollen? Ihr ganzes Leben in den Händen dieses Mannes? Der Mann mit der dicken Zigarre im Mundwinkel, dessen Qualm als nebelartiger Teppich den Raum auslegt und in wabernden Schlieren in der Luft hängt. Der Mann, der ihr die Welt versprochen hat. Leuchten soll sie. Die Sterne am Himmel in den Schatten stellen.
Ihre Hand bewegt sich von ganz alleine. Setzt präzise Striche und Zeichen. Es fühlt sich anders an als sonst. Verkrampft und versteift. Kein Kleinmädchentraum mehr. Sie hat ihre Seele verkauft.
Nur noch ihr Gesicht, ihre Stimme, ihr Talent, das Showbusiness und die große, weite Welt.


Oh Colette,
meine kleine Colette.
Mit einem Gesicht wie deinem
wirst du die Welt erobern.

Oh Colette,
meine kleine Colette.
Ein Gesicht wie deines
wollen sie alle haben.

Oh Colette,
meine kleine Colette.
Für ein Gesicht wie deines
würden sie töten.

Oh Colette,
meine kleine Colette.
Aus einem Gesicht wie deinem
hätte
so viel
werden
können
...